Neujahrsvorsätze und das unweigerliche Scheitern

Die Sache mit den Neujahrsvorsätzen.

Statistisch gesehen werden die meisten Neujahrsvorsätze nicht lange durchgehalten. Und trotzdem nehmen wir uns immer wieder zum Jahresende etwas vor. Klassische Neujahrsvorsätze sind mit dem Rauchen aufhören, mehr Sport treiben oder im Allgemeinen gesünder oder nachhaltiger Leben. Das sind alles Ziele, von denen wir wissen, dass sie gut für uns wären. Aber nicht unbedingt Ziele, die wir wirklich erreichen wollen, daher fällt es uns auch so leicht diese wieder zu brechen.

Denn wenn ich wirklich etwas ändern will, dann ist das Datum dabei völlig egal. Das Datum ist dabei sogar irrelevant. Völlig egal, ob es der 1. Des Monats, ein Montag oder der erste Tag des neuen Jahres ist. Wenn wir glauben, es klingt gut, dass wir am 1.1. mit dem Sport angefangen haben, dann schieben wir eigentlich nur das Anfangen vor uns her. Der innere Schweinehund siegt und wir können es uns noch ein paar Tage länger auf der Couch gemütlich machen, denn wir werden ja im neuen Jahr anfangen. Doch damit belügt man sich am Ende nur selbst.

Die Frage nach der inneren Einstellung ist hierbei entscheidend. Möchte ich mit dem Sport anfangen, weil ich Lust darauf habe oder nur weil ich denke es wäre gut für mich? Wenn ich es nur mache, weil ich denke, dass es gut für mich wäre, aber eigentlich gar keine Lust darauf habe, werde ich es wohl weiter vor mich hertreiben und dann hat der Neujahrsvorsatz auch nicht lange gehalten. Weil ich daran eben nichts Positives finde. Um beim Sportbild zu bleiben, muss ich den Sport für mich finden, der mir selbst Spaß macht und dann einfach anfangen – egal welches Datum wir haben. Selbst wenn der Gedanke am 27.12. kommt endlich mal wieder den Hintern von der Couch zu schwingen, weil man vielleicht ein passendes Workout für einen gefunden hat. Dann wartet nicht ab, bis der 1. Ist, sondern testet es.

Deswegen scheitern Neujahrsvorsätze oft. Es sind Vorsätze, die wir vor uns hertreiben, weil wir vielleicht gedanklich wissen, dass sie gut wären, aber emotional noch nicht die Notwendigkeit gefunden haben, diese auch umzusetzen.

Wenn wir den emotionalen Kippschalter aber einmal gefunden haben, wirklich etwas anfangen oder ändern zu wollen, dann sollten wir diesen Moment nutzen und direkt loslegen, umso einfacher fällt die Veränderung des eigenen Verhaltens dann aus.

Das ist auch der Grund, warum ich mir selbst keine Neujahrsvorsätze mache. Mir bedeutet der 1.1. nichts. Es ist ein neues Jahr, das Leben geht aber weiter wie bisher. Nur weil jetzt ein neues Jahr beginnt, verändert sich das eigene Leben nicht. Um das eigene Leben positiv zu verändern, muss ich selbst aktiv werden und das kann ich immer.

 

Also macht euch selbst nichts vor, indem ihr gute Vorsätze vor euch herschiebt, sondern überlegt euch, ob ihr eure Vorsätze wirklich umsetzen wollt und was euch daran hindert und findet euren Weg, gute Vorsätze direkt in die Tat umzusetzen. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Nadja (Freitag, 08 Januar 2021 17:36)

    Toller Blog! Ich habe mir aus diesen Gründen, die du beschrieben hast, ebenfalls dieses Jahr keine guten Vorsätze gesetzt. Auch aus dem Grund, dass ich die vom letzen Jahr nicht eingehalten habe �